Das häufigste Wildtier in unserer Region ist das Reh. Es tritt wegen der vielen Störungen im Offenland vor allem in der Dämmerung und nachts aus der Deckung aus, um zu äsen. Häufig ist der Rotfuchs, der auch im Dorf oder in Dorfnähe beobachtet werden kann. Mit etwas Glück kann auch Schwarzwild gesehen werden, dieses ist aber mehrheitlich nachtaktiv. Dachs, Baum- und Steinmarder, Iltis und Hermelin kommen vor, sind aber scheu und werden daher seltener gesehen. Ab und zu können vor allem im Wald Feldhasen gesehen werden, deren Bestand leider sehr tief ist. Sehr selten ist auch der Anblick eines Luchses. Entlang der Ergolz können mit etwas Glück Biber angetroffen werden und im Dorf hat es Waschbären.
Der Bestand an Wildtieren verändert sich. So breiten sich Rothirsch und Gämse in der Schweiz aus und es werden in der Region selten Einzeltiere gesichtet. Auch der Goldschakal wandert aus dem Osten ein und Wölfe sind auf dem Vormarsch.
Es gibt auch sog. invasive Neozoen, d.h. nicht einheimische Wildtiere, die sich rasch und sehr stark ausbreiten. Der in Sissach verbreitete Waschbär ist der bekannteste davon. Waschbären können als Allesfresser die einheimische Artenvielfalt (z.B. Kleinsäuger, Vögel, Amphibien, Reptilen) bedrohen und zu grossen Konflikten mit den Menschen (z.B. Nester und Latrinen auf Estrichen, Schäden an Isolation) führen. Die Jagdaufsicht hat daher den Auftrag, deren Ausbreitung so gut wie möglich zu verhindern und die Waschbären aktiv zu bekämpfen.
Andererseits stehen Wildtiere unter Druck, da sich deren Lebensraum negativ verändert hat (z.B. Feldhase).
Verschiedenste Naturnutzer beeinflussen die Lebensräume und das Verhalten unserer Wildtiere. Dazu gehören die Land- und Forstwirtschaft sowie die vielfältigen Aktivitäten menschlicher Freizeitgestaltung. Auch die Siedlungsentwicklung und die immer zahlreicheren Verkehrswege schränken Raum und Mobilität der Wildtiere ein. Das Lebensraummanagement will also die Tätigkeiten des Menschen in der Natur mit den Lebensraumansprüchen der Wildtiere durch geeignete Massnahmen in Einklang bringen. Die wichtigsten sind die Förderung der Qualität der Wildtierlebensräume (u.a. wildtierfreundliche Land- und Forstwirtschaft), ihre Vernetzung (z.B. Erhalten von Wildtierkorridoren) sowie die Verminderung von menschlichen Störungen durch Lebensraumberuhigung (z.B. Wildruhezonen, Besucherlenkung, Leinenzwang).
Outdoorsportarten und die touristische Erschliessung bisher abgelegener Gebiete verursachen Störungen, deren Auswirkungen vielfältig, für den Menschen jedoch nicht immer direkt sichtbar sind. Das Gleiche gilt für die fortwährende Beunruhigung der Wildtiere und der bodenbrütenden Vögel durch unbeaufsichtigte, streunende Hunde. Sie können das Verlassen eines Einstandsgebietes oder Verhaltensänderungen (u.a. Zeiten der Nahrungsaufnahme) bewirken.
Bis zu einem gewissen Grad vermögen Tiere sich an menschliche Aktivitäten gewöhnen. Voraussetzung dafür ist, dass sich menschliche Aktivitäten auf Wege und Strassen konzentrieren und dadurch für das Wild berechenbar sind.
Um Lebensräume zu beruhigen, sind das Festlegen von Wildruhegebieten sowie die Besucherlenkung wie auch der Leinenzwang während der Brut- und Setzzeit von grosser Bedeutung.
Auch die Jagd kommt nicht ohne Störung der Wildtiere aus. Diese lässt sich durch einen entsprechenden Jagdbetrieb dann in einem glaubwürdigen Rahmen halten, wenn die Abschusspläne so effizient wie möglich erfüllt werden.
Taucht ein in die Stille und betrachtet von der Plattform aus die atemberaubende Landschaft. Schaut ganz genau hin und lauscht aufmerksam. Wer weiss, welches Wildtier sich dort draussen versteckt? Stellt euch vor, wie es sich durch die Landschaft bewegt, frei und unbeschwert.
Dana und Lino begegnen einem Reh. Als es die beiden Dachse sieht, verschwindet es blitzschnell im Wald.
«Angsthase!», lacht Lino. Dass er sich vor Kurzem selber noch fürchtete, hat er bereits vergessen...
Lies weiter im Wald beim Posten 6.