Erlebnispfad Sissach

Der Schweizer Wald erbringt verschiedene Funktionen

Weitere Infos und Bilder zur Waldfunktionen 'Holznutzung'

Wirtschaftliche Bedeutung des Waldes

Nach der letzten Eiszeit

Der Wald hat seit jeher eine grosse Bedeutung für den Menschen. Nach der letzten Eiszeit kehrte mit zunehmender Erwärmung die Tier- und Pflanzenwelt langsam in unsere Breitengrade zurück. Bereits in der Steinzeit wurden die ersten Wald-Nutzungsformen gewendet. Diese beschränkten sich jedoch in erster Linie auf das Nahrungsvorkommen: Der Wald lieferte Beeren, Kräuter, Pilze und Wild. Die Holznutzung beschränkte sich lediglich auf das Sammeln von Leseholz.

Ab ca. 5500 v. Chr. wurde der Wald erstmals intensiver für Feuer- und Bauholz genutzt. Um im näheren Umfeld der damaligen Siedlungen Ackerland und Weiden zu erschliessen, wurde er sogar zurückgedrängt.

Bronzezeit

In der Bronzezeit ab ca. 2200 v. Chr. nahm die Bevölkerungszahl stetig zu. Darum brauchte man mehr Platz für Siedlungen, Äcker und Weiden. Parallel zu diesem Wachstum stieg auch der Verbrauch an Holz. Insbesondere die Metallherstellung verbrauchte neu eine grosse Holzmenge, dies in Form von Holzkohle, welche mittels Kohlenmeiler hergestellt wurde.

Römerzeit

Zu Zeiten der Römer, von 50 v. Chr. bis 400 n. Chr., wurde zum ersten Mal Wald im grösseren Umfang genutzt und vor allem auch gerodet. Man spricht das erste Mal von einer Entwaldung. Die rasant steigende Bevölkerung verbrauchte Unmengen an verschiedenen Rohstoffen, insbesondere Holz wurde deutlich umfangreicher genutzt. Es diente als Rohstoff für den Haus-, Brücken- und Schiffsbau sowie auch als Feuerholz für Heizungen und Bäder. Auch das Militär nutzte grosse Mengen des Rohstoffs für das Errichten von Lagern und Festungen und für die Herstellung der Waffen. Nach zahlreichen Kriegen, Seuchen und der darauffolgenden Abwanderung der Römer sank die Bevölkerungszahl nach dem 3. Jahrhundert wieder, und der Wald konnte sich langsam erholen und erneut ausbreiten. Erst im Mittelalter begann die Bevölkerungszahl wieder zu steigen und der Wald wurde wieder mehr genutzt. Dies führte ein weiteres Mal zu grossflächigen Waldrodungen.

Rekonstruktion Römerlager

Rekonstruktion eines Römerlagers

14. Jahrhundert

Im 14. Jahrhundert wurde der Wald mit seinem kostbaren Rohstoff allmählich ein knappes Gut, weshalb die Rodungen stark abnahmen. Die Ursache für die Entwaldung lag in der frühen Industrie. Holz und Holzkohle wurden für die Herstellung von Metall, Glas, Kalkmörtel und Ziegel sowie für die Gewinnung von Salz verwendet.

16. Jahrhundert

Der enorme Verbrauch und die daraus resultierende Verknappung des Rohstoffes führte im 16. Jahrhundert zu einer ersten Form einer geregelten Forstwirtschaft. Als Grundsatz galt: Es darf nicht mehr genutzt werden, als wieder nachwächst. Man begann, von einer nachhaltigen Holzproduktion zu sprechen. Diese Nachhaltigkeit wurde in Forstordnungen schriftlich festgehalten. Es entstand also ein früher Vorläufer des heutigen Waldgesetzes.

Posten-09 Holznutzung

18. Jahrhundert

Mit der Erfindung der Dampfkraft im 18. Jahrhundert stieg der Bedarf an Holz noch einmal an. Die Industriealisierung verbrauchte so viel Holz, dass die gleiche Menge nicht mehr nachwachsen konnte. Somit musste eine Lösung für das Sicherstellen der Nachhaltigkeit gefunden werden. Es wurden vermehrt schnellwachsende Baumarten, insbesondere die Fichte, in Monokulturen angepflanzt. Der Bedarf an Holz konnte so etwas gedeckt werden. Monokulturen sind aber anfällig auf Schädlingsbefall, Krankheiten und Windwürfe.

Mit dem stetigen Ausbau des Bahnnetzes kehrte eine Entspannung des Holzbedarfs ein. Man konnte mit der Bahn Braun- und Steinkohle importieren. Die Folge daraus war, dass der Wald sich wieder erholen und in seiner Fläche langsam ausdehnen konnte.

Im Laufe des 18. Jahrhundert wurde die Forstwirtschaft zu einem eigenständigen Wirtschaftszweig. Der Holzvorrat in den Wäldern, welcher über mehrere Jahrhunderte eine starke Beanspruchung über sich hatte ergehen lassen müssen, wurde nun immer mehr aufgebaut. Vermehrt flossen auch wissenschaftliche Erkenntnisse sowie Erfahrungen aus vergangenen Zeiten mit in die Bewirtschaftung ein.

Sissach-Gelterkinden-Bahn

Die Sissach-Gelterkinden-Bahn (S.G.), im Volksmund auch Gelterkinderli genannt, war eine schmalspurige Trambahn. Die Bahn verkehrte vom 16. Mai 1891 bis 7. Januar 1916 zwischen den beiden Baselbieter Gemeinden Sissach und Gelterkinden.

19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert erfolgten wichtige Erkenntnisse, die den Grundstein für das heutige Waldgesetz legten. Es ereigneten sich zahlreiche Lawinen, Murgänge, Steinschläge, Erdrutsche und Überschwemmungen. Durch diese immer häufiger werdenden Naturkatastrophen änderte sich die Einstellung zum Wald langsam, und die Bevölkerung begann allmählich umzudenken. Die Katastrophen wurden vom Bund analysiert und als Ursache stellte man rasch fest, dass die schlechte Pflege und die Entwaldung der Bergregionen zu jenen Ereignissen geführt hatten. Daraufhin entstand 1876 das erste eidgenössische Forstgesetz, das zum Ziel hatte, den Schutz und Wiederaufbau der Bergwälder sicherzustellen. Rodungen wurden verboten. Wer trotzdem rodete, musste eine Ersatzaufforstung leisten.

1902 wurde das Forstgesetz auf die gesamte Schweiz ausgedehnt und blieb in dieser Form bestehen, bis es 1993 vom heutigen Waldgesetz und der Waldverordnung abgelöst wurde. Diese ist in einer überarbeiteten Form bis heute gültig.


Holzgant der Bürgergemeinde

Was kann ich an diesem Posten erleben?

Holzwurm

Tretet ein, ihr Abenteurer! Die Holzwurm-Schnitzerei lädt euch ein, in die Welt der Fantasie einzutauchen. Wer von euch möchte sich verzaubern lassen von den kunstvollen Schnitzereien und dabei gespannt der fesselnden Geschichte lauschen?

Die Geschichte zum Erlebnispfad

«Du?», fragt Dana, während sie genüsslich einen Regenwurm mampft.

«Ja?», antwortet Lino, ebenfalls mit vollem Maul.

«Du kennst dich doch mit den Menschen viel besser aus als ich, weil du aus der Stadt kommst.»

Lies weiter im Wald beim Posten 9.

Dana

Entdecke den Wald mit Dana und Lino

Posten-01 Hecken
Posten 1
Hecken
Posten-02 Wiesen
Posten 2
Wiesen
Posten-03 Vetterlisbrunnen 2013
Posten 3
Vetterlibrunnen
Posten-04 Feldscheune
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Feldscheunen
Posten-05 Waldrand
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Waldrand
Posten 6: Wildtiere und Jagd
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Wildtiere & Jagd
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Posten-11 Flurnamen
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Posten-12 : Waldpavillon
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Waldpavillon